160 Millionen Jahre Erdgeschichte
Schelklingen liegt im UNESCO Geopark Schwäbische Alb. Laut Definition ist "Ein Geopark ist ein besonders ausgewiesenes Gebiet, in dem Erdgeschichte erlebbar gemacht wird." Was Sie im Geopark Schwäbische Alb erleben können, zeigt dieser Film. Die geologische Abteilung des Stadtmuseums Schelklingen gibt Ihnen einen Überblick über den geologischen Aufbau der Schwäbischen Alb und zeigt Ihnen einige Besonderheiten der Erdgeschichte im Raum Schelklingen. Wir laden Sie ein, sich bei einem Besuch unserer geologischen Ausstellung auf das Erlebnis Geopark einzustimmen.
Die Ausstellungseinheit Geologie des Stadtmuseums befindet sich im Treppenaufgang und Vorraum des 1. Stockwerks. Sie wurde am 20.11.2015 eröffnet. Die Ausstellungskonzeption erarbeitete Winfried HANOLD. Die grafische Umsetzung lag in den bewährten Händen von Kurt LANGGUTH.
Schon auf dem Weg nach oben erfahren Sie, wie die Erdgeschichte des Schelklinger Raumes in die Geschichte der Erde und in die Geologie der Schwäbischen Alb einzuordnen ist. Anhand von Fossilien lernen Sie die Gesteinsschichten der Schwäbischen Alb kennen. Ein Diorama zeigt die Lebenswelt im Licht durchfluteten Meer des Oberjura, dessen Gesteine im Raum Schelklingen aufgeschlossen sind. Ein besonderes Highlight aus dieser Zeit ist das Fossil der Schelklinger Schildkröte.
Von der nächsten erdgeschichtlichen Epoche, der Kreidezeit, während der die Ablagerungen des Jurameeres intensiver tropischer Verwitterung ausgesetzt waren, zeugen nur die im Raum Schelklingen verbreiteten Bohnerze. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Höhlen, die heute nicht mehr oder nur fossil als Füllung von Karstspalten erhalten sind. Aus einer solchen stammt der Kiefer des Schelklinger Urpferdes „Plagiolophus fraasii“, welcher 1998 zusammen mit einem Kieferfragment eines „Anaplotherium“ und zahlreichen Knochen gefunden wurde. Er konnte in die Zeit des Oligozän in der Epoche des Tertiär datiert werden. Am Ende dieser Zeitepoche war die Ur-Donau der beherrschende Fluss Süddeutschlands. In der folgenden Epoche des Pleistozän, der „Eiszeit“, schuf sie ein einzigartiges Talsystem, in dem heute Schelklingen liegt. Die zahlreichen Höhlen in der Umgebung von Schelklingen und die geheimnisvollen Quelltöpfe von Ach und Urspring sind eng mit der Entstehung dieses Talsystems verbunden.
Kalke und Zementmergel des Oberjura sind die Grundlage der Zementherstellung durch die HeidelbergCement AG, deren Werk Schelklingen unübersehbar am Südrand der Stadt liegt. Im Museum erfahren Sie mehr über Kalk und Zement und das Mineral Calcit, dessen „butterfly twins“ oder „Schmetterlingscalcite“ aus einem Schelklinger Steinbruch ihren Weg in zahlreiche Mineraliensammlungen fanden.
zum Weiterlesen:
- ROSENDAHL et al: Schwäbische Alb – Wanderungen in die Erdgeschichte (18), Verlag Pfeil 2006.
- MEYER & SCHMIDT-KALER: Entlang der Oberen Donau – Wanderungen in die Erdgeschichte (29), Verlag Pfeil 2011.
- HANOLD: Landschaften um Ehingen – Entstehung und Bedrohung, Museumsgesellschaft Ehingen 1988.